Fernab der Küste: Sightseeing und Klettern im baskischen Hinterland

Nach meinem Besuch in Bilbao ging es erst einmal ein Stück ins Landesinnere, nämlich nach Vitoria-Gasteiz, die Hauptstadt der Region Baskenland, sowie nach Villanueva de Valdegovía, ein kleines Dorf inmitten einer schönen Hügellandschaft, die zahlreiche Klettermöglichkeiten bietet.

Vitoria-Gasteiz

Nach dem lebhaften und quirligen Bilbao wirkt Vitoria-Gasteiz eher klein und ruhig. Aber einen Tag kann man hier gut verbringen, durch die Gassen der Altstadt schlendern und beispielsweise die vielen Kirchen besichtigen.

Die Neue Kathedrale (María Inmaculada) beherbergt ein Museum für Sakralkunst, …
… während sich auf dem Turm von San Miguel Arcángel Störche niedergelassen haben

Die Kathedrale Santa María, die Ken Follet zu seinem Roman „Die Tore der Welt“ inspiriert hat, wird seit Jahren umfassend restauriert. Das heißt aber nicht, dass man sie nicht besuchen kann, ganz im Gegenteil: Abierto por obras, „wegen Bauarbeiten geöffnet“, lautet die Devise. In geführten Touren können mit Helmen ausgestattete Besucher die Kathedrale besichtigen und die Restaurierungsarbeiten miterleben. Bei mir hat das leider nicht geklappt, da ich vorher nicht reserviert hatte und die nächstmögliche Führung für mich zeitlich nicht gepasst hätte. Daher würde ich allen, die das interessiert, empfehlen, vorab die gewünschte Führung zu buchen.

Zumindest von außen konnte ich mir die Kathedrale ansehen
Steigungen überwindet man in Vitoria mithilfe von Rolltreppen
Und neben historischen Gebäuden …
… gibt es in Vitoria-Gasteiz auch viel Streetart

Klettern in Villanueva de Valdegovía

Das Klettergebiet

Was mir vor meiner Reiseplanung nicht bewusst war: Im Baskenland kann man nicht nur Städtetrips machen, surfen, baden und Pintxos essen, dort gibt es auch zahlreiche Klettergebiete. Das Klettergebiet bei Villanueva de Valdegovía verfügt über verschiedene Sektoren, die vom Ort aus zu Fuß gut zu erreichen sind (je nach Sektor zwischen 20 und 45 Minuten). Das Schöne an diesem Klettergebiet ist, dass die meisten Wände im Schatten liegen und man somit auch im Hochsommer hervorragend dort klettern kann.

Aber wie alles im Leben hat auch das einen Haken: Das Klettergebiet ist relativ schwer. Routen, die leichter sind als 6a, sind im Sektor Circo und vereinzelt auch in anderen Sektoren zu finden; ansonsten liegen die Schwierigkeitsgrade zwischen 6 und 8 (französische Skala). Detaillierte Infos gibt es im Kletterführer Euskalarria, Topos findet ihr aber auch online auf dieser Webseite (einfach rechts auf „Topo“ klicken).

Kletterfelsen gibt es viele in Valdegovia
Am Wandfuß sind Gräber aus dem 10. Jahrhundert zu sehen
Zum Sektor San Pedro ist es etwas weiter, dafür wird man mit diesem Blick belohnt

Unterkunft

Ein Stück von Valdegovía weg, in der Ortschaft Villanañe, befindet sich der Campingplatz Angosto. Dort kann man auch Bungalows mieten, außerdem hat der Campingplatz einen kleinen Pool, einen Laden und eine Bar, in der man morgens einen Kaffee und abends ganz leckeres Essen bekommt, ab und zu gibt es dort auch Livemusik.

Anreise

Wie so oft ist die Anreise zum Klettergebiet mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ganz einfach, aber auch nicht unmöglich (ich muss allerdings gestehen, dass ich mich vor Ort mit Leuten getroffen habe, die ein Mietauto hatten, und somit nicht auf die Öffentlichen angewiesen war).

Für die Anreise von Vitoria-Gasteiz sowie für die Strecke zwischen Villanañe und Villanueva de Valdegovía kann man die Linie 13 von Álava Bus nehmen, einen aktuellen Fahrplan findet ihr hier (rechts unter „Folletos Alavabus“ sind alle Fahrpläne als PDF verfügbar).

Zwischen dem Campingplatz und Villanañe gibt es auch einen Fußweg, der von der Kirche Santuario Mariano de Angosto (ganz in der Nähe des Campingplatzes) durch die Felder führt und kurz vor Villanañe an der Straße wieder rauskommt. Allerdings ist man da schon eine Weile unterwegs und da es auf der Strecke nicht viel Schatten gibt, ist das im Hochsommer nicht gerade die schönste Wanderung – ich spreche aus Erfahrung 😉 Dafür hat man unterwegs einen schönen Blick über die Umgebung:

Die Landschaft bei Valdegovía, in der Mitte die Burg

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